Demokratische Republik Kongo: Die schlimmsten Überschwemmungen seit 60 Jahren und der Ausbruch von Cholera gefährdet Kinder

Kinshasa/Wien - Nach heftigen Regenfällen benötigen mehr als 2 Millionen Menschen – fast 60 % Kinder – humanitäre Hilfe. UNICEF verstärkt die Reaktion auf die schlimmsten Überschwemmungen seit 60 Jahren.

Zwei Kinder in der Demokratischen Republik Kongo stehen vor ihrer Notunterkunft.
© UNICEF/UNI510512/Ushindi

UNICEF seine Partnerinnen und Partner reagieren auf die verheerenden Überschwemmungen in der Demokratischen Republik Kongo (DRK), wo der Kongo-Fluss so hoch gestiegen ist wie seit mehr als 60 Jahren nicht mehr.

18 der 26 Provinzen der Demokratischen Republik Kongo sind nach den außergewöhnlich starken Regenfällen der letzten Monate betroffen, so dass nach Schätzungen von OCHA mehr als 2 Millionen Menschen – fast 60 % Kinder – Hilfe benötigen. Berichten zufolge haben die Überschwemmungen fast 100.000 Haushalte, 1.325 Schulen und 267 Gesundheitseinrichtungen zerstört oder beschädigt. Die Ernte ist auf den überschwemmten Feldern verdorben, so dass mancherorts eine Lebensmittelknappheit droht.

Da 40 % der Cholerafälle in überschwemmten oder überschwemmungsgefährdeten Gebieten auftreten, hat UNICEF seine Bemühungen zur Eindämmung eines bestehenden Ausbruchs verstärkt, der außer Kontrolle zu geraten droht. Einige Meteorologen warnen vor weiteren Regenfällen, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Cholera von Gebieten, in denen sie endemisch ist, über den Kongo-Fluss in das städtische Zentrum von Kisangani und dann in die Hauptstadt Kinshasa gelangt. In einer ähnlichen Situation im Jahr 2017 breitete sich die Cholera auf das gesamte Land aus und führte zu fast 55.000 Fällen und mehr als 1.100 Todesfällen.

Die Kinder in der Demokratischen Republik Kongo sind mit den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten und dem schlimmsten Choleraausbruch seit Jahren konfrontiert. Das steigende Wasser beschädigt ihre Häuser und vergrößert die Gefahr von durch Wasser übertragenen Krankheiten, wodurch sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind", sagte der UNICEF-Vertreter in der DRK, Grant Leaity. „Ohne sofortige Maßnahmen zur Bereitstellung von sicherem Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung, um die Ausbreitung der Cholera einzudämmen, könnten die Überschwemmungen die Zahl der Fälle auf ein noch nie dagewesenes Niveau ansteigen lassen."

Im Jahr 2023 wurden in der Demokratischen Republik Kongo mehr als 52.400 Cholerafälle und 462 Todesfälle verzeichnet, was nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zu einem der größten Ausbrüche weltweit führte. Auf die DRK entfielen 80 Prozent aller Cholerafälle in West- und Zentralafrika.

UNICEF stellt in den betroffenen Gebieten Trinkwasser, Wasseraufbereitungskits und medizinische Hilfsmittel bereit. Darüber hinaus arbeitet die Organisation mit den lokalen Behörden zusammen, um die Fortsetzung der Kinderschutzmaßnahmen zu gewährleisten, z. B. die Wiedervereinigung von getrennten Kindern mit ihren Familien und die Bereitstellung von psychologischer Unterstützung.

Die von UNICEF unterstützten Cholera-Management-Teams sind ebenfalls vor Ort und leisten erste Hilfe, wenn ein Verdacht auf Cholera besteht. Dazu gehören die Verteilung von Cholera-Präventionskits, die Dekontaminierung von Häusern und Gemeinschaftslatrinen und die Einrichtung von Händedesinfektionsstationen. Die Teams verstärken auch die Präventionsmaßnahmen, einschließlich Sensibilisierungs- und Überwachungsmaßnahmen, und bauen Cholera-Behandlungszentren aus, unter anderem in Kinshasa.

Zur Unterstützung des Flutbekämpfungsplans der Regierung setzt UNICEF eine Kernfinanzierung von 700.000 US-Dollar ein, um Maßnahmen in den Bereichen WASH, Gesundheit und Kinderschutz in Gang zu setzen. Insgesamt werden 9 Mio. USD für die erste Flutreaktion von UNICEF in diesen drei Bereichen benötigt.

Damit wir in Notfällen wie jenem in der Demokratischen Republik Kongo schnell und effizient helfen können, bitten wir um Spenden für die UNICEF Nothilfe weltweit.