Nepal: Die Hälfte der Toten und Verletzten des Erdbebens sind Kinder

Neu-Delhi/Kathmandu/Wien - UNICEF und Partner verstärken ihre Unterstützung, um über 200.000 Menschen – darunter 80.000 Kinder –, die dringend Hilfe benötigen, lebensrettende Maßnahmen zukommen zu lassen.

UNICEF-Mitarbeiter in Nepal entladen einen LKW mit Hilfsgütern.
© UNICEF/UNI465070/Prasad Ngakhusi

Fast die Hälfte der Toten und Verletzten des jüngsten Erdbebens in Nepal sind Kinder. Das Erdbeben der Stärke 6,4, das am 3. November entlegene Gebiete im Westen Nepals erschütterte, hat nach Angaben der örtlichen Behörden bisher 153 Todesopfer und mehr als 338 Verletzte gefordert.

Das Erdbeben ereignete sich, während die Menschen schliefen, und führte zu einer hohen Zahl von Todesopfern. In Jajarkot und Rukum West, den beiden am stärksten betroffenen Regionen, sind schätzungsweise 200.000 Menschen, darunter über 80.000 Kinder, betroffen. Darüber hinaus ereignete sich gestern im Distrikt Jajarkot ein Nachbeben der Stärke 5,8. Da es in den betroffenen Gebieten immer wieder Nachbeben gibt, leben Kinder und Familien in ständiger Angst.

Die meisten Häuser wurden beschädigt, ebenso wie Schulen, Gesundheitszentren und andere Infrastruktur. Die jüngste Katastrophe ist das größte Erdbeben in Nepal seit zwei Erdbeben im Jahr 2015, bei denen fast 9.000 Menschen ums Leben kamen, ein Drittel davon waren Kinder.

„Tragischerweise hat dieses verheerende Erdbeben zum wiederholten Male so viele Menschenleben gefordert. Kinder sind überproportional betroffen und sind gezwungen, die Nächte in der Kälte zu verbringen. Diese Kinder und ihre Familien brauchen dringend medizinische Hilfe, Unterkünfte, sauberes Trinkwasser, Nahrungsmittel, Decken und warme Kleidung, da der Winter nun beginnt", sagte Alice Akunga, UNICEF-Repräsentantin in Nepal. „UNICEF tut alles, was möglich ist, aber wir brauchen dringend mehr Hilfe, um die Bedürfnisse der Kinder und Frauen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Schutz sowie Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zu erfüllen."

UNICEF arbeitet mit Behörden und Partnern zusammen, um auf die dringenden Bedürfnisse der betroffenen Kinder und Familien einzugehen. Innerhalb von zwei Tagen nach dem Erdbeben verteilte UNICEF Hilfsgüter an 2.000 Familien in den Gemeinden Bheri und Nalgad in Jajarkot, darunter Hygienesets, Kübel, Becher und Wasserreinigungsgeräte, sowie Planen und Decken. Außerdem wurden in der Gemeinde Nalgad zwei medizinische Zelte aufgestellt, um die medizinische Versorgung wieder aufzunehmen.

Weitere Hilfsgüter, darunter 667 Wasser- und Hygiene-Sets, haben Rukum West erreicht, während 3.000 Planen und Decken sowie zwei medizinische Zelte in die betroffenen Gebiete geschickt wurden.

Das Erdbeben ereignete sich in einem der ärmsten Gebiete Nepals, wodurch die Familien noch stärker gefährdet sind. Die Schäden an den Schulgebäuden werden wahrscheinlich das Lernen Tausender Kinder beeinträchtigen. Auch die Gesundheitszentren wurden schwer getroffen, so dass wichtige Untersuchungen, Impfungen und Behandlungen für Neugeborene, schwangere Frauen und Kleinkinder nicht mehr durchgeführt werden können.

UNICEF arbeitet weiterhin rund um die Uhr vor Ort, um die Hilfsmaßnahmen zu unterstützen und die am meisten gefährdeten Kinder in dieser schwierigen Zeit zu erreichen.

Wir bitte um die Unterstützung der UNICEF Nothilfe weltweit, damit wir schnell auf Naturkatastrophen in der ganzen Welt reagieren können.

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